Blog: Zurück in die Zukunft?

Ice Age 3 läuft derzeit im Kino. Wenn Hollywood-Streifen Erfolg versprechen, dann lockt das Trittbrettfahren. Zwischen Plastikkirschblüten und am Bush montierten Schmetterlingen sitzen zwei prähistorische Plüscheichhörnchen im weichen Moos und betrachten die Welt im Zeitalter der Gletscherschmelze.

Die Szene spielt in einem Zürcher Schaukasten. Obwohl Schaukästen zusehends aus dem Ortsbild verschwinden, findet man sie hie und da, vor allem in ländlichen Gegenden. Sie informieren über das bevorstehende Turnfest, die Öffnungszeiten der Gemeindebibliothek oder die Probedaten der Musikgesellschaft.

Die Vitrine im öffentlichen Raum ist eine Form der Aussenwerbung, die einen klaren Lokalbezug aufweist. Sie ist eine Werbefläche für jene, die kein Schaufenster besitzen und keinen Grund sehen, den international agierenden Plakatgesellschaften das Vereinskässeli zu überlassen. Ihre Gestaltung ist so individuell und einzigartig wie die Dekorateure und hat für den abgebrühten Stadtbewohner des 21. Jahrhunderts oft etwas Skurriles.

Die Geschichte des Schaukastens ist noch nicht zu Ende geschrieben. Ich prophezeie, dass er wieder an Bedeutung gewinnen wird mit dem Näherrücken des Jüngsten Tags der tausendfach reproduzierten, zweidimensionalen Plakatwerbung. Also in rund zehn bis zwanzig Jahren.

Und wer sich nun fragt, für welchen Verein die beiden putzigen Plüschnager werben, findet die Auflösung hier:

Dieser Beitrag von Christian Hänggi erschien ursprünglich auf dem Blog des Werbe- und Kommunikationsbranchenportals persoenlich.com.