VBZ: Werbetrams verärgern die Bevölkerung

Auf Facebook, im Tages-Anzeiger und auf Tele Züri hat die Bevölkerung unlängst ihren Unmut über die neuen, innen und aussen vollbemalten Werbetrams der VBZ zum Ausdruck gebracht. Um die Diskussion zu versachlichen, hier einige Hinweise:

— Die VBZ darf 5 Trams an Werbetreibende verkaufen und verdient damit pro Tram rund 480 000 Franken pro Jahr.

— Die VBZ-Vermarktering TrafficMedia hatte 2009 einen Umsatz mit Werbung von 11.2 Millionen Franken gemacht, das entspricht 2,35% des VBZ-Gesamtertrags. In anderen Worten: Wenn man auf alle Werbung verzichtete und die Differenz auf die Fahrgäste abwälzte, dann würde ein Billett statt CHF 10.00 gerade mal CHF 10.24 kosten.

— Werbung wird nicht gemacht, weil die Werbetreibenden die Menschen besonders mögen und ihnen etwas zurückgeben wollen. Es sind immer die Konsumenten, die die Werbung bezahlen. Das heisst, Sunrise-Kunden bezahlen das Sunrise-Tram, Swissquote-Kunden bezahlen das Swissquote-Tram.

— Die VBZ wird in 3 Jahren, wenn sich alle an die Werbetrams gewöhnt haben, eine Umfrage machen und entscheiden, ob (dass?) das Angebot weiterhin bestehen bleibt. Es liegen uns keine Informationen vor, dass die VBZ bereits vor der Einführung, kurz nach der Einführung und dann im Jahresabstand Erhebungen zum Werbetram durchführen wird, um die Resultate wissenschaftlich zu erhärten. Die Umfrage zu den Werbetrams wird von der VBZ, das heisst, den Steuerzahlern und Fahrgästen bezahlt.

Wenn Sie mit dem Werbetram nicht einverstanden sind, dann gibt es folgende Möglichkeiten, die Sie ausschöpfen sollten:

— Beschweren Sie sich bei der VBZ im Halbjahresrhythmus oder jedesmal, wenn Sie in einem Werbetram sind. Entweder bei der ZVV (0848 988 988) oder bei VBZ TrafficMedia (044 434 47 37)

— Beschweren Sie sich auf der Facebook-Seite der VBZ

— Wenn Sie Kunde eines Unternehmens sind, das derart viel Geld ins Werbetram buttert, boykottieren Sie das Unternehmen und beschweren Sie sich beim Kundendienst des Unternehmens.

— Werden Sie Mitglied der IG PRG und stärken Sie damit unsere Stimme